Kompressionsfrakturen (AO Typ A): Treten auf, wenn der Wirbelkörper durch eine axiale Belastung zusammengestaucht wird (z.B. Sturz). Diese Frakturen können bei Osteoporose auch spontan, d.h. ohne einen eigentlichen Unfall auftreten. Diese - auf den Wirbelkörper beschränkten - Brüche sind in den meisten Fällen stabil. Die Behandlung kann deshalb häufig ohne Operation erfolgen. Unterformen sind Wedge- (Keil-), Split- oder Berstungsfrakturen.
Distraktionsverletzungen (AO Typ B): Entstehen durch hohe Kräfte wie sie z.B. bei Verkehrsunfällen auftreten können. Hierbei wird der Oberkörper übermässig nach vorne (Hyperflexion) oder nach hinten (Hyperextension) beschleunigt. Bei diesen Verletzungen sind nebst dem Wirbelkörper auch die hinteren Elemente der Wirbelsäule (Wirbelbogen und/oder Bänder) verletzt. Aufgrund der resultierenden Instabilität müssen diese Verletzungen mittels Operation behandelt werden.
Translationsverletzungen (AO Typ C): Entstehen durch Hochrasanztrauma wie z.B. Verkehrsunfälle oder Skirennen. Hierbei wirken komplexe rotatorische Kräfte, d.h. nicht nur durch Beschleunigung des Oberkörpers nach vorne (Hyperflexion) oder nach hinten (Hyperextension), sondern auch durch Rotation (Verdrehung) von Wirbelkörpern zueinander. Es resultiert eine komplette Zerreissung der Wirbelsäule. Aufgrund der Instabilität müssen diese Verletzungen mittels Operation behandelt werden.
SYMPTOME & DIAGNOSE
Die Symptome einer Wirbelfraktur sind abhängig vom Schweregrad der Verletzung und allfälligem Miteinbezug des Rückenmarks. Bei den Kompressionsfrakturen bestehen meist starke Schmerzen, bei den Distraktions- und v.a. den Translationsverletzungen können auch Querschnittssyndrome (Para- oder Tetraplegie) auftreten.
Die Diagnose eines Wirbelbruchs erfordert in der Regel eine umfassende klinische Untersuchung sowie bildgebende Verfahren – Röntgenaufnahmen, CT und/oder MRI.