Osteochondrose
Osteochondrose der Wirbelsäule:
Merkmale, Symptome und Behandlung
Merkmale, Symptome und Behandlung
Die Osteochondrose der Wirbelsäule ist eine degenerative Erkrankung (Verschleisserkrankung), welche die Wirbelkörper und die Bandscheiben betrifft. Diese Erkrankung kann in allen Bereichen der Wirbelsäule auftreten, betrifft jedoch am häufigsten die untere Lenden- und die mittlere bis untere Halswirbelsäule.
Merkmale
- Abnützung von Bandscheiben: Risse können in den Bandscheiben auftreten, was zu Schmerzen und einem zunehmenden Verlust der Bandscheibenhöhe führen kann.
- Bildung von Knochenanbauten (Spondylophyten): Im Laufe der Zeit können sich horizontale Knochenanbauten an den Rändern der Wirbelkörper bilden, im Verlauf auch vertikale bis hin zu einer vollständigen Verknöcherung von zwei Wirbelkörpern.
- Abnützungen an den Facettengelenken: Die Zwischenwirbelgelenke (Facettengelenke) können durch den verminderten Abstand zwischen den Wirbelkörpern abnützen und ebenfalls Schmerzen verursachen.
SYMPTOME
Die Symptome können individuell stark variieren. Häufig bestehen v.a. morgendliche, starke Rückenschmerzen und eine Steifigkeit, eine eingeschränkte Beweglichkeit und Muskelverspannungen. Die Symptome sind häufig nur schwer beeinflussbar. Falls die Knochenanbauten in Richtung Spinalkanal oder Nervenkanal wachsen, können auch Nerveneinklemmungen mit ausstrahlenden Schmerzen in den Beinen oder Armen auftreten.
Behandlung
Die Behandlung der Osteochondrose an der Wirbelsäule konzentriert sich darauf, die Schmerzen zu lindern und die oft stark eingeschränkte Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Die spezifische Behandlung hängt von der Schwere der Symptome, dem betroffenen Bereich der Wirbelsäule und individuellen Faktoren ab.
Wir empfehlen folgende Behandlungen:
Entzündungshemmende Medikamente (NSAR): Nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente können Schmerzen und Entzündungen reduzieren. Diese sollten jedoch nur ärztlich begleitet über längere Zeit (Wochen bis Monate) eingenommen werden.
- Ein Physiotherapeut kann spezielle Übungen instruieren, um die Rumpf- und Rückenmuskulatur zu stärken, die Beweglichkeit zu verbessern und die Haltung zu korrigieren.
- Manuelle Therapien können ebenfalls helfen.
Kortison-Infiltrationen (z.B. epidurale Infiltrationen) können in den betroffenen Bereich der Wirbelsäule verabreicht werden, um Entzündungen zu reduzieren und Schmerzen zu lindern.
Die Anwendung von Wärme kann die Durchblutung der Muskulatur verbessern und Muskelverspannungen lindern.
- Übergewicht sollte möglichst vermieden werden.
- Regelmässige sportliche Aktivitäten, v.a. Krafttraining, kann die Beschwerden im Anfangsstadium reduzieren. Im fortgeschrittenen Stadium einer Osteochondrose kann dies jedoch zu einer Zunahme der Schmerzen führen.
Ein Chiropraktiker kann manipulative Techniken anwenden, um die Gelenkbeweglichkeit zu verbessern.
Wenn konservative Massnahmen die Schmerzen nicht nachhaltig reduzieren können und die Lebensqualität stark beeinträchtigt ist , kann eine Operation in Erwägung gezogen werden. Je nach Symptomen kann ein minimal-invasiver Eingriff (endoskopisch oder mikrochirurgisch) oder eine Fusion der Wirbel durchgeführt werden.
Die Behandlung sollte individuell nach sorgfältiger Abklärung und Diagnosestellung durch einen spezialisierten Facharzt erfolgen. Es ist wichtig, dass die Ursache der Beschwerden frühzeitig korrekt abklärt wird, um eine Chronifizierung und starke Einschränkung der Lebensqualität zur verhindern.